TV 1860 Lich bei Hessenmeisterschaft vertreten


Die U-20 des TV Lich hat es geschafft: Nachdem man letztes Jahr in der Bezirksliga mit dem dritten Rang knapp die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft verpasste, konnten die Jungs von der Wetter in der neu gegründeten hessenweiten U-20 Oberliga überzeugen. Mit vier Neuzugängen in die Saison gestartet, lautete das primäre Ziel zunächst einmal zu einer Mannschaft zusammen zu wachsen. Nach einem unglücklichen Auftreten beim Licher Turnier-Sommer 2001, bei dem man sich zweimal knapp geschlagen geben musste, arbeitete die Truppe in der Saisonvorbereitung weiter hart an sich und sollte dafür belohnt werden: Im ersten Saisonspiel musste man beim SSC Bad Sooden-Allendorf einem direkten Konkurrenten um die Topplätze antreten. In einer spielerisch nicht hochklassigen, dafür aber umso kampfbetonteren Partie konnten sich die Licher nach drei Verlängerungen gegen die Nordhessen durchsetzen und starteten mit diesem glücklichen Auftakterfolg eine beeindruckende Serie von acht Siegen in Folge. Mit viel Spannung wurde nun das Nachholspiel gegen den ebenfalls ungeschlagenen MTV Gießen erwartet. Nachdem es im Vorfeld um die Verlegung einige Verwirrung gegeben hatte, konnte man sich auf einen Termin einigen und vor zahlreichen zum größten Teil Licher Zuschauern kam es endlich zum Spitzenduell. In Hälfte eins hielten die Bären gegen die Hausherren vom MTV gut mit, im zweiten Durchgang konnte man dann aber nach einem verschlafenen Start in die zweite Halbzeit zu keiner Zeit mehr den Anschluß finden und verlor am Ende deutlich mit 29 Punkten Differenz. Trainer Simon Korf zeigte sich nach der Begegnung verärgert: "Ich bin eigentlich ein Gegner von Schiedsrichterkritik, aber in diesem Fall muß ich wirklich sagen, dass es unnötig ist zu einem Spiel von dieser Brisanz solche Schiedsrichter anzusetzen. Ich möchte dem MTV Gießen gar keinen Vorwurf machen, aber ich hätte erwartet, dass ein Schiedsrichter, der jahrelang für den MTV Gießen als Trainer gearbeitet hat, schon im Vorfeld davon absieht eine solche Partie zu pfeifen. Wenn er unbedingt ein Spiel seines alten Vereins sehen wollte, hätte er auf der Tribüne Platz nehmen müssen, wo er in diesem Spiel hingehört hätte."

Nach dieser deutlichen Niederlage fiel die Truppe vom TV 1860 Lich in ein Loch, dennoch spielte man weiter erfolgreich, ohne jedoch zu überzeugen. Als das Spiel beim VfB 1900 Gießen auf dem Spielplan stand, traf es die Licher ganz hart: Lediglich acht Spieler standen Simon Korf zur Verfügung darunter Johannes Karsten, der erst seit kurzer Zeit im Kader stand und noch nicht die nötige Bindung zum Spiel der Bierstädter hatte. Der VfB hingegen trat in fast in Bestbesetzung an, lediglich Center Julian Conrads fehlte, mit Martin Köhler, Sebastian Rotaru und David Pistor waren aber die entscheidenden Akteure mit von der Partie, die dem MTV Gießen eine Woche zuvor noch die erste Niederlage beigebracht hatten. Die Licher kämpften über die gesamte Spielzeit am absoluten Limit und überraschten den VfB mit ihrem wieder erstarkten Teamgeist. Zeitweise führten die Bären sogar mit 20 Punkten Vorsprung. Doch zum Ende hin wurde es noch einmal knapp: Ohne ihre etatmäßigen Aufbauspieler ließ nun die Konzentration nach und man musste dem hohen Tempo Tribut zollen. So gelang es dem VfB mit zwei Dreiern in der Schlussphase erstmals in Front zu gehen und der TV Lich vergab seine letzte Chance zum Sieg mit der Schlusssirene. Nach zwei weiteren Siegen stand am letzten Spieltag der Saison nun das Rematch gegen den MTV Gießen auf dem Programm: Erneut kam es zu einem packenden Duell, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte und man ging mit einem Unentschieden in den letzten Abschnitt. Hier gewannen die Lahnstädter dank eines überragenden Thomas Kaspereit und sicherten sich damit die Ausrichtung der Hessenmeisterschaft. "Ich denke, meine Mannschaft hat wieder einmal Moral gezeigt und nach der unglücklichen Niederlage gegen den VfB Gießen ein starkes Comeback gezeigt. Wir müssen uns etwas gegen Thomas Kaspereit einfallen lassen, aber das liegt an uns. Wir haben es also selbst in der Hand und müssen uns nicht auf Schwächen des Gegners verlassen. Entscheidend wird nun sein, dass das Team nicht den Kopf hängen lässt und weiter an sich glaubt!", gab sich Simon Korf nach dem Spiel kämpferisch.

Bei der Hessenmeisterschaft trifft die U-20 auf die ACT Kassel und den MTV Gießen. Das vierte Team wird noch ermittelt, es sieht jedoch so aus, als sollten der TV Langen oder SSC Bad Sooden-Allendorf den letzten freien Platz einnehmen. Schwere Aufgaben für den Oberliga Zweiten aus Lich, zumal der TV Langen, sofern dabei, zu den absoluten Favoriten zählen dürfte. Am 2./3.2. gilt es also, hoffentlich wieder einmal mit der nötigen Licher Unterstützung auf den Zuschauerrängen, denn Spieler und Trainer haben sich fest vorgenommen den zweiten Rang zu erreichen: "Unser Ziel war die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft, nun wo die Mannschaft dieses Ziel erreicht hat, wollen wir mehr. Wir werden nicht antreten um Dritter zu werden. Es wird ein hartes Stück Arbeit, da jeder jeden Schlagen kann, aber wir haben in der abgelaufen Saison ein wenig Pech gehabt und werden nun alles dafür tun am Ende doch einen der beiden Großen zu schlagen und weiterzukommen."

Saisonpunkte/Spiele/Punkteschnitt: Tim Kämmler (97/11/8,82); Nils Pompalla (141/1310,85); Philip Tuchscherer (47/14/3,36); Dennis Körber (227/13/17,46); Tim Baker (75/13/5,77); Klaus Wolf (198/13/15,25); Jonas Hafemann (23/10/2,30); Johannes Karsten (1/2/0,50); Jochen Arndt (114/13/8,77); Carsten Keemß (242/14/18,62); Johannes Lengler (121/10/12,10);

Simon Korf
27.
01.2002